Wachsverwertung

Die Rückstandsproblematik beim Bienenwachs ist ein großes Problem in der Imkerei. Wegen der Varroamilbe, die in den 70iger Jahren aus Asien nach Europa eingeschleppt wurde, ist die Honigbiene ohne Behandlung nicht mehr überlebensfähig. Sie hat sich auf den ihr unbekannten Gegner noch nicht einstellen können, so daß sie mit ihm selbst  n o c h  nicht alleine fertig wird.

Der Imker muß helfend mit biotechnischen Maßnahmen und organischen Säuren helfend eingreifen, will er seine Völker nicht innerhalb von 1 bis 3 Jahren verlieren. Es ist auch möglich, aber nicht ratsam, seine Völker mit chemischen Mittel zu behandeln. Einige dieser synthetisch hergestellten Mittel sind fettlöslich und gehen beim Einsatz in der Bienenwohnung eine Verbindung mit dem Bienenwachs ein. Diese synthetischen Mittel sind durch kein Reinigungssverfahren aus dem belasteten Wachs zu entfernen. Übersteigt die Belastungskonzentration einen gewissen Punkt, lassen sich die Mittel auch im Honig nachweisen. Bei regelmäßiger Anwendung sind schon Resistenzen der Varroa gegen diese Mittel festgestellt worden.

Fazit, Imker die mit Chemie  gegen die Varroa vorgehen, geben belastetes Wachs in die Umarbeitung und bekommen belastete Mittelwände zurück, nur nicht aus  ihrem eigenen Wachs.

Ich selbst habe auch im ersten Jahr mit den belasteten Mittelwänden gearbeitet weil ich es nicht besser wußte, dann aber im 2. und 3. Jahr diese Waben aus dem Verkehr gezogen und gegen zugekaufte Mittelwände aus rückstandsfreiem Wachs mit Zertifikat getauscht.

Seitdem stelle ich meine Mittelwände in Eigenproduktion her, gebe mein Wachs nicht mehr aus der Hand, habe meinen eigenen kleinen Wachskreislauf. Die stärker bebrüteten Waben nehme ich zur Kerzenherstellung. Das Wachs von Drohnenwaben, Überbau und beschädigten Honigwaben verwende ich wieder zur Mittelwandherstellung.

Die organischen Säuren, nicht fettlöslich, die ich im Zeitraum außerhalb der Honigsaison zur Varroabehandlung einsetzte, bauen sich von selbst wieder ab. Sie sind im Frühjahr, wenn neuer Nektar eingetragen wird, nicht im Wachs und im Honig (bis auf ihre natürlichen Vorkommen) nachzuweisen. Außerdem werden die Honigräume nach dem Abschleudern in der trachtlosen Zeit im Keller eingelagert. Organische Säuren und deren Salze kommen natürlich im Stoffwechsel von Menschen und Tieren vor und sind auch im Honig nachzuweisen.